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 Heinz Oswald in
seiner Apfelbaumanlage mit einem Dispenser gegen den
Apfelwickler.
Schädlingsfalter
wird an Nase herumgeführt In der
Obstbauanlage von Heinz Oswald in Rüti wird der Apfelwickler auf
eine neue Art bekämpft
sh. «Beiss nicht gleich in
jeden Apfel ...» warnt ein alter deutscher Schlager. In die
Äpfel aus dem Obstbau der Familie Oswald in Rüti darf man
hineinbeissen, ohne Angst, einen Wurm zu erwischen. Um ohne giftige
Schädlingsspritzung eine optimale Qualität seiner 25 verschiedenen
Apfelsorten beizubehalten, probiert Heinz Oswald eine so genannte
Verwirrungstechnik gegen den Apfelwickler aus. Dadurch sollen die
Obstmaden bekämpft werden.
Die «Made in Switzerland»,
wie sie kabarettistisch benannt werden könnte, bohrt sich mit
Vorliebe in Äpfel und Birnen ein, frisst Gänge und Kammern aus dem
Fruchtfleisch und zerstört mit Heisshunger die Samenanlagen. Die
Obstmade ist die Raupe des Apfelwicklerfalters. Durch
sie werden die Früchte zum Teil notreif und fallen ab oder können
nicht gelagert werden. Eine Spritzung kann den Befall
verhindern.
Neue Methode gegen
Würmer
Die ersten Anzeichen von Resistenzen
des Apfelwicklers gegenüber verschiedenen Insektiziden haben
Forschungsanstalten und Obstproduzenten - vor allem im Wallis -
veranlasst, mit einer andern Methode gegen den Wurmbefall zu
kämpfen.
Mit guten Resultaten wird die
Verwirrungstechnik angewendet. Heinz Oswald in der
Gmeindrüti oberhalb des Laufenbachs ist der erste Obstproduzent in
der Gegend, der sich für die neue Verwirrungstechnik entschlossen
hat. Neuste Erkenntnis: Auf 1000 Äpfel zählt er nur gerade vier
Stück mit Würmern - ein sehr gutes Resultat.
Lockstoff führt die Falter an der Nase
herum
Statt gegen die Apfelwickler auf seinen 4,5
Hektaren Obstplantagen Insektizid zu spritzen, verwendet er die wie
ein Stück Draht aussehenden Dispenser, die noch vor dem
ersten Flug in der Plantage verteilt aufgehängt wurden. Mit einem
künstlichen, dem weiblichen Lockstoff ähnlichen Duft werden
die «liebeshungrigen» Apfelwickler an der Nase herumgeführt. Die
Fliegen sind dadurch verwirrt, und es findet keine Befruchtung, also
auch kaum eine Eiablage statt.
Heinz Oswald hat
Flugfallen aufgehängt, die zunehmend weniger belegt sind. Für
den Schutz gegen Hagelschäden überschatten schwarze Netze die
Anlagen. Mit dem beobachteten Resultat, das er in diesen Tagen
feststellte, kann er eine gute Ernte voraussehen.
Teure Methode für gesunde Äpfel
Die
Verwirrungstechnik, die für eine Saison angewendet werden kann, sei
um einiges teurer als die Spritzung, doch er versuche gern etwas
Neues, das zudem umweltfreundlicher sei, sagt Heinz Oswald, der
zusammen mit seiner Frau Anita und zu Erntezeiten mit verschiedenen
Helferinnen den Obstbaubetrieb unterhält. Er müsse jetzt beobachten,
wie sich dieser Aufwand auswirken werde. In der Gmeindrüti werden
die 25 Apfelsorten nach neusten Erkenntnissen und
Einrichtungen gelagert. Selbst im Sommer hat die Familie Oswald noch
knackige Äpfel zu verkaufen. Zudem wird hier ein Süssmost
hergestellt, der ausgezeichnet erfrischend und natürlich mundet. Aus
Apfelstücken, die entfeuchtet werden, wird eine gut haltbare und
immer noch fruchtig wirkende Zwischenverpflegung
produziert.
Solarstrom für die
Lagerung
Für das 80-Tonnen-Lager, auf das sich der
Obstbau mit seinen ungefähr 7700 Bäumen ausrichten kann, wird der
Strom seit 1998 aus dem eigenen Solarkraftwerk auf der
Scheune geliefert. Neben Äpfeln und Birnen werden hier, zwischen
Rüti und Fägswil, auch Kirschen angebaut. Dazu kommen Holunder,
Quitten, Zwetschgen, Pflaumen, Kiwi und Erdbeeren.
Auch die
Kirschenernte sei dieses Jahr gut ausgefallen, sagt der
Obstbauer. Sie könnten ihre reifen Früchte zu den üblichen Preisen
und mit hoher Qualität abgeben. Eine umweltschonende, ausgewogene
und naturnahe Produktion ist das Ziel des erfahrenen Obstanbauers.
«Die integrierte Produktion ist das Bestreben, mit ökologisch
angepassten und wirtschaftlich tragbaren Methoden vollwertige
Früchte zu erzeugen», so Heinz Oswald.
Föhn wärmt die Gegend
Auf die Frage, ob
das Zürcher Oberland ein ideales Anbaugebiet für Kirschen sei,
antwortet Heinz Oswald mit Überzeugung: «Ja, hier in Rüti wärmt oft
der Föhn die Luft, sodass zur richtigen Zeit geerntet werden
kann.» Also gar nicht so ungünstig für die roten und schwarzen
Süssen. Für eine gute Ernte sucht sich der Fachmann neue Methoden
aus. Sein jüngster Sohn, der die Obstbaulehre absolviert, kann dazu
einiges beitragen.
Die zahlreichen Obstbäume hier in der Höhe
über Rüti - alle in Reih und Glied - bilden ein schönes Bild. Selbst
die kleinsten Äste sind behangen. Was zu viel ist, pflückt der
Fachmann vor der Ernte weg. Das zwischen den Reihen wachsende Gras
wird als natürliche Kompostbeigabe auf die Baumfüsse verteilt. Die
Würmer saugen es von unten her in den Boden.
Verkauf ab Hof
Rote Wangen, zarte Haut
- das trifft auf die Äpfel zu, die noch von der letzten Ernte in den
Harassen liegen. Mit klingenden Namen wie Idared, Maigold oder Iduna
und wie sie alle heissen, warten sie auf dem idyllischen Bauernhof
auf vitaminbewusste Feinschmecker. Die Familie Oswald führt den
Verkauf direkt ab Hof im eigenen Obstlädeli von Montag bis Freitag
(16 bis 18 Uhr) und Samstag (9 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr).
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